Sicherheit

Das Thema Sicherheit ist ein Thema, das viele bei der Arbeit mit der Motorkettensäge unterschätzen oder gar ignorieren. Und dabei sind die meisten Unfälle auf mangelnde Erfahrung, nicht erkannte oder falsch eingeschätzte Gefahren und auf unzureichenden Arbeitsmitteln zurückzuführen. Die Folgen sind Unfälle mit schwerwiegenden Verletzungen, wobei Kopf, Beine und Füße mit 62 % aller Verletzungen am gefährdetsten sind. Und dabei kann eine ordentliche persönliche Schutzausrüstung (PSA) Verletzungen größeren Ausmaßen verhindern.

Bitte beachten Sie aber, dass auch die beste Schutzausrüstung und Motorkettensäge einem nichts nützt, wenn man nicht fachgerecht ausgebildet ist. Deswegen nie ohne einen Motorkettensägeführerlehrgang, mit einer Motorkettensäge in den Wald gehen. Hier können Sie sich für solch einen Lehrgang anmelden.

Bei der Anschaffung einer persönlichen Schutzausrüstung sollte man auf zwei Symbole achten:

  • Das Symbol welches eine Prüfnorm bezeichnet, ist eine Motorkettensäge in einem Wappen, verbunden mit dem Schriftzug Klasse 1.
  • Das Prüfzeichen welches vom KWF (Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.) vergeben wird, ist eine Eichel mit dem Schriftzug FPA.

Schutzausrüstung

Die persönliche Schutzausrüstung im Umgang mit der Motorssäge sollte folgende Teile umfassen:

  • Eine Schnittschutzhose nach DIN EN 381-2,5 die schützt vor Verletzungen bei der Arbeit mit der Motorkettensäge. Da sich beim Kontakt mit der laufenden Sägekette, lange Kunststofffasern, die in die Hose eingearbeitet sind, herausgezogen werden und sich um das Antriebsrad er Motorkettensäge wickeln und dadurch die Motorkettensäge in Bruchteilen von Sekunden blockieren.
  • Eine Schnittschutzjacke, bei der ebenfalls Kunststofffasern eingearbeitet wurden und auch hier beim Kontakt mit der Motorkettensäge herausgezogen werden und sich um das Antriebsrad wickeln.
  • Sicherheitsschuhe oder –Stiefel nach DIN EN 345 die mindestens eine Schafthöhe von 19,5 Zentimetern aufweisen.
  • Ein Gehörschutz nach DIN EN 325-3 und ein Schutzhelm nach DIN EN 397 mit Gesichtschutz (Visier) nach DIN EN 1731, kann vor herabfallenden Ästen schützen. Ein Visier lässt möglichst viel erkennen, schützt ab die empfindlichen Augen und das Gesicht vor Sägespänensplittern und kleineren Ästen. Zudem weist der Helm, wenn er in der Warnfarbe gehalten ist, auf den Standort des Arbeiters hin. um dauerhafte Schäden am Gehör zu vermeiden, ist ein Gehörschutz unerlässlich.
  • Sicherheitshandschuhe nach DIN EN 388 können Schnittverletzungen vermeiden

Unfallstatistik

Quelle: xyz

Motorkettensäge

Aber auch bei dem Kauf einer geeigneten Motorkettensäge sollten Sie sehr gewissenhaft sein. Moderne Motorkettensägen sind mittlerweile mit verschiedenen Sicherheitseinrichtungen versehen um das Unfallrisiko zu verringern.

Sicherheitseinrichtungen an der Motorsäge

Kettenbremse

Ein vor dem Griffrohr liegender, vorderer Handschutz dient als Auslöser der Kettenbremse. Der vordere Handschutz ist über einen Mechanismus mit der Kupplungsglocke verbunden. Der Mechanismus, bestehend aus so genannten Kniehebeln, Federn und einem Bremsband, sorgt dafür, dass bei einem Rückschlag der Säge (und das Auslösen der Kettenbremse durch den vorderen Handschutz) die Kette innerhalb von Bruchteilen von Sekunden zum Stillstand gebracht wird. Die Kettenbremse kann auch bereits beim Loslassen des Gashebels ausgelöst werden, durch eine zusätzliche Einrichtung.

Krallenanschlag

Der Korallenanschlag ermöglicht es, beim Sägen mit einlaufender Ketten den Motorblock am Holz zu fixieren und den Abstand zwischen Holz und dem Motorblock zu wahren. Des weiteren wird ein unkontrolliertes Ausschlagen der Säge erschwert.

Kettenfangbolzen

Der Kettenfangbolzen mindert die Gefahr, im Falle eines Reißens der Kette, eines Umschlagens der Kette unter dem Motorblock hindurch zum Sägeführer.

Handschutz

Der hintere Handschutz soll die Hand vor Ästen, die raue Stammoberfläche (beim Entasten) und gegebenenfalls vor einer gerissenen, umschlagenden Kette von unten schützen.

Gashebelsperre

Die Gashebelsperre liegt auf der oberen Seite des hinteren Handgriffes, auf dessen Unterseite liegt der eigentliche Gashebel. Wenn man die Gashebelsperre nicht drückt, kann der Gashebel nicht betätigt werden, da er gesperrt ist. Der Motor läuft dann nur im Leerlauf, ohne das die Kette läuft. Des Weiteren verhindert die Gashebelsperre unbeabsichtigtes Gasgehen, z.B. durch Äste.

Vibrationsdämpfer

Bei den älteren Motorkettensägenmodellen, ohne Vibrationsdämpfer, kam es durch die ständigen Vibrationen, bei den Waldarbeitern zu Durchblutungsstörungen. Diese konnten bis zur andauernden Taubheit der Finger führen konnte, welche als Weißfingerkrankheit bezeichnet wird und eine anerkannte Berufskrankheit ist. Durch den Vibrationsdämpfer werden die Vibrationen auf den Sägeführer, durch Antivibrationselemente größtenteils absorbiert.

Griffheizung

Bei manchen Modellen ist der Griff beheizt, damit man die Säge auch bei sehr niedrigen Temperaturen sicher führen kann. Neben der Vibrationsminderung, trägt auch die Griffheizung zum Schutz der Gesundheit des Sägeführers bei.

Starterleichterungen

Es gibt verschiedene Einrichtungen die ein einfaches Starten der Säge, vor allem nach langer Standzeit, ermöglicht. Dazu gehören Primer, ElastoStart, Startautomatik, One-Push-Start und ein Katalysator.

Transportschutz

Ein Transportschutz schützt die Kette der Motorkettensäge vor Beschädigungen und dadurch gleichzeitig vor Unfallgefahr, da eine beschädigte Kette schnell einen Unfall auslösen kann.

Sicherheitseinrichtungen an der Motorsäge

Quelle: xyz

Verhaltensregeln

Wichtige Verhaltensregeln:

  • Nur mit scharfer Kette sägen
  • Nicht mit lockerer Kette sägen
  • Beim Gehen mit der Motorkettensäge, den Motor abstellen
  • Niemals allein arbeiten, für Notfälle muss jemand in der Nähe sein.
  • Verbandzeug griffbereit halten

Verhalten im Gefahrfall bzw. bei Störungen

  • Beschädigte Ausrüstung ist sofort der Benutzung zu entziehen.
  • Jeder sicherheitsrelevante Vorfall ist Aufsichtsführenden umgehend mitzuteilen.
  • Bei Gefahrbringender Witterung sind die Arbeiten sofort einzustellen.
  • Bei Personen im Gefahrenbereich Arbeit sofort stoppen, erst wenn der Gefahrenbereich frei ist, fortsetzen

Verhalten bei Unfällen, Erste Hilfe

  • Alle Arbeiten sind sofort einzustellen.
  • Ruhe bewahren
  • Verletzten ansprechen
  • Situation beurteilen und auf Gefahren überprüfen
  • Maßnahmen planen
  • Notruf absetzen: Wer/Was/Wo/Wie viele/Welche, genaue Ortsbeschreibung/Einweiser.
  • Die Rettung ist, unter Berücksichtigung der Situation, unverzüglich einzuleiten.
  • Nach Erreichen des Verletzten Erste Hilfe leisten und abhängig von seinem Zustand weitere Maßnahmen ergreifen.
  • Personen, die im Gurt hingen, müssen, wenn keine dringenden medizinischen Gründe dagegen sprechen, halbsitzend oder in Kauerstellung gelagert werden.

Die Unfallstatistiken bringen erschreckende Zahlen
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